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John Rose: The Key (Review)
Artist: | John Rose |
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Album: | The Key |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Melodic Prog |
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Label: | FinestNoise/Radar | |
Spieldauer: | 61:59 | |
Erschienen: | 22.02.2019 | |
Website: | [Link] |
„The Key“ ist das dritte Soloalbum des Koblenzers Johannes Rösgen, der sich unter dem Alias JOHN ROSE (oder JohnRose, das stellt die Schreibweise auf dem Album nicht ganz klar) als Schlüsselmeister verdingt. Unter seinem Klarnamen ist Rösgen zudem Sänger und Gitarrist der Band FLOOR 6.
„The Key“ hat er weitgehend im Alleingang eingespielt. Eine leichte rhythmische Steifheit verzeiht man gerne, ebenso, dass sein Gitarrenspiel mitunter so klingt als suche er nach dem nächsten Ton, um dann doch das Erwartete zu spielen. Und das ist warmer, freundlicher Melodic-Rock mit leichter Prog-Schlagseite, die verhindert, dass die Songs ins allzu Seichte abgleiten. Das ist vor allem in der ersten Hälfte schmackhaft zubereitet, besitzt aber nach der etwa der Hälfte der Laufzeit einige Durchhänger, woran auch die trivialen Lyrics ihren Anteil haben. Zum Ende hin gewinnt “The Key“ wieder an Überzeugungskraft. Bei der wehmütigen, vom Piano und filigraner Gitarre getragenen „Masquerade“ kann man schon mal ein Tränchen verdrücken.
Gesanglich erinnert Roses gekonnter Vortrag an Yogi Lang, was sich scheinbar ebenfalls auf die Musik überträgt, denn da ist vieles dabei, was an RPWL, oder eher noch den Vorgänger VIOLET DISTRICT, im Proberaum gemahnt. Ganz explizit bei „Non Returning Day“ und beim Titellied, zumindest bis in der weiteren Abfolge gekonnt mit Folk geliebäugelt wird. Hier wird Rose, wie bereits bei „Woman In Wintertime“ von Victoria Wydmanski gesanglich begleitet, was die beiden Stücke zu Höhepunkten des Albums macht. Auch das Saxophon beim Opener kommt gut. Getragenen, melancholischen Rock mit kleinen Verzierungen, für die gerne Tasteninstrumente eingesetzt werden, beherrscht Rose. Weniger erbaulich ist es, wenn er sich als (ganz, ganz gemäßigter) Hardrocker versucht. „This Is Death For Me“ ist ein schlichter Stampfer, aufgepeppt mit Keyboardfanfaren, die einen kleinen (LED) ZEPPELIN steigen lassen möchten. Ist auf bescheidene Art rührend.
Ansonsten gibt es noch Songs, in denen künstliche Streicher ein sattes Fundament legen, über dem heftig georgelt wird (das starke „Desire“), die an die besseren Kinderlieder von Paul McCartney erinnern („Part Of Me“) oder an FOOLS GARDEN, die so tun als wären sie die BEATLES. So wie’s ist halt. Das kommt stets charmant rüber, auch wenn es musikalisch nicht immer überzeugt. Der Bonustrack „Meer des Lebens“, als einziger mit deutschen Lyrics, ist hingegen fast eine Hommage an Bands wie STERN COMBO MEISSEN (früh), LIFT und NOVALIS in wohlsortierten Zeiten.
FAZIT: JOHN ROSEs „neues Album [ist] nichts für Menschen mit niedriger Aufmerksamkeitsspanne“, behauptet der Beipackzettel und hat Recht. Wenn auch nicht auf die gewünschte Weise. Denn die Musik auf „The Key“ ist gemütvoll, verspielt, ein bisschen traurig, sehr melodiös aber nicht sonderlich komplex. Die Aufmerksamkeit über die gesamte Laufzeit aufrechtzuerhalten fällt schwer, weil das Songmaterial sich gelegentlich zäh zieht. Und Texte wie „I still believe in promises and you, I still believe that promises come true, standing between the past and something new [wer tut das nicht?], I still believe in promises and you [Aha, die Konklusion ist also die Prämisse? Andererseits, warum in diesen Zeiten der Hetze und Aufgeregtheiten nicht mal an das Gute im Menschen glauben? JOHN ROSE ist ein lieber Kerl, dem man auch bei solchen Ergüssen schlecht böse sein kann]“ doch ein bisschen Ohrenschmerz verursachen. Die positiven Momente überwiegen insgesamt, aber Straffung, sprich den ein oder anderen Song weniger, hätte dem mehr als einstündigen Werk gutgetan.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Soil, Air, Sun And Rain
- Dream On
- Awaiting
- Sing To Me, Raven
- Woman In Wintertime
- The Key
- This Is The Death For Me
- Follow Me
- Promises
- Part Of Me
- Desire
- Riding On A Satellite
- Non Returning Day
- Masquerade
- Meer des Lebens (Bonustrack)
- Gesang - John Rose, Victoria Wydymaski
- Schlagzeug - Wolfgang Schwarz
- Sonstige - John Rose (all instruments), Peter Torres (sax)
- The Key (2019) - 9/15 Punkten
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